Schreckliche Advent …. In Gedenken an Siegmund Dirks

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Die Sonne blinzelt vorsichtig durch die Gardinen um ganz sanft “ Guten Morgen“ zu hauchen, die letzten Vögel die dem nahenden Winter noch nicht entflohen sind lassen vereinzelt ihre Stimmen erschallen und wissen das es zweiter Advent ist. Aus dem Bett geschwungen, fertig gemacht und Frühstück samt Tabletten die ich ja jetzt brauche vorbereitet. Es soll ein schöner Tag werden, meine Freundin mit ein paar Küsschen sanft weckend nimmt Sie sogleich den Geruch frischer Brötchen wahr und folgt mir in die Küche. Nach Oldenburg, zum Lambertimarkt wolle Sie , alles ansehen, eine Kleinigkeit kaufen. Auch hierfür, wie für so vieles Andere liebe ich Sie, wenn Sie Kleinigkeit sagt dann meint Sie das auch. Also nach dem Frühstück noch ausgehfertig machen, (ich meine Tabletten gleich mitnehmend) und los. In Oldenburg angekommen verbringen wir ein paar schöne Stunden auf dem Markt und sehen einen Stand an dem man sich Becher individuell beschriften lassen kann. Kurz entschlossen nehmen wir zweie derer mit , nicht ohne sie vorher für meine Eltern beschriften zu lassen. Auf dem Rückweg beschließen wir , den Beiden einen Besuch abzustatten und die Becher auch gleich ihren neuen Besitzern zugute kommen zu lassen. Dort angekommen, die Treppe hinaufgestiegen und hinein, spricht mich mein Vater an und bin verwirrt . Erst als Sekunden später Ma um die Ecke aus der Küche kommt kann ich es glauben und bin fassungslos. Mein Bruder ist tot. Ma ist kaum in der Lage zu gehen, gebrochen und fahl im Gesicht geht Sie voran in die Küche. Wir setzen uns und Pa kommt dazu um zu erzählen. Was genau geschehen ist weis noch keiner, nur das er in seiner Wohnung liegend aufgefunden wurde. Ich versuche , als ich sehe und höre was ma von sich gibt, das Thema in eine andere Richtung zu lenken was mir mehr schlecht als recht aber gelingt. Kein Vater, keine Mutter sollte Ihr eigenes Kind zu Grabe tragen. Pa wirkt nur gefasst, dazu kenne ich ihn zu lange zu gut. innerlich ist er am hadern mit dem was geschehen ist und was jetzt auf alle zu kommt.

Siegmund, eine eisige Faust packt mein Herz, Siegmund, warum? Mag das Schicksal auch immer einen Grund für seine Taten haben, diese verstehen wir nicht. Zu Hause überkommt mich die Trauer dann erst so richtig. Fassen kann ich es immer noch nicht. Haben wir nicht erst Gestern im Sandkasten gespielt, war es nicht erst vor kurzem , das wir mit Papa und Mama im Urlaub waren, als Kinder zusammen gespielt haben? Nun ist er in einer anderen Welt und ich hoffe so sehr das es für Ihn eine Bessere ist. Direkt vor der Heizung sitzend beginne ich zu frieren und ein paar Tränen nehmen endlich den Weg der für Sie gedacht ist. Ja, irgendwie gab es eine große Lücke dazwischen. irgendwie hatten wir über Jahre wenig Kontakt aber in letzter Zeit wurde es mehr, es wurde um so vieles brüderlicher und nun ? Verzweiflung ob dem nichts tun zu können, Unverständnis dem was nun sei, ich zittere und meine Gedanken sind so wirr wie nie zuvor. Allein mit dem Auto fahrend unterhalte ich mich jetzt mit Ihm als säße er dabei, als hätte die Seele noch immer Kontakt. Langsam, ganz langsam greift die Dunkelheit auch nach mir aber ich kämpfe. Stark sein, sei es nur für Meine Mutter und meinen Vater , die Ihr Kind verloren haben und doch, es bleibt ein Loch in der Seele. Mein Herz wird für immer sein Zu Hause bleiben auch wenn ich ihn nicht mehr sehen kann, fühlen kann ich ihn weiter. Siegmund, möge dein Licht im Himmel niemals erlöschen, mögen meine Gedanken deine Schlafdecke im Himmel sein, mögen meine Gebete dir die Schützenden Hände sein die deine Seele auf ewig behüten.

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2 Gedanken zu “Schreckliche Advent …. In Gedenken an Siegmund Dirks

  1. Wow Calle, ich habe diesen Text mit innerlicher Ruhe lesen wollen, und doch hat es mich so sehr berührt das meine Innerstes nicht ruhig geblieben ist. Es hat mich aufgewühlt, hat mich mitgenommen obwohl ich dich doch nur aus Facebook kenne deinen Bruder kannte ich gar nicht. Aber wie du die Worte wählst das ist das entscheidende daran. Deshalb kann ich nachfühlen wie es dir geht. Aber schreibe ruhig weiter, denn ich merke es hilft dir das zu verarbeiten was du erlebt hast. Ja, es ist gut wenn auch mal Tränen fließen, denn du bist ja auch nur „ein Mensch“. Egal wenn andere auch manchmal sagen „Männer weinen nicht“ ist es doch gut so,— denn das hilft ungemein zu verarbeiten. Trauerarbeit fängt dann erst an wenn alles vorbei st. Wenn die Hülle deines Bruders beerdigt ist. Seine Seele wie du schon schreibst ist jetzt in einer anderen Welt. -Ich glaube- in einer besseren anderen Welt. Sieh es doch so, er ist nicht von euch gegangen, er ist nur voraus gegangen.

    Calle ich wünsche dir und deiner gesamten Familie Frieden, Zuversicht, Hoffnung, und viel Kraft um eine gute Trauerarbeit zu leisten. Auch vergesse nicht das das bevorstehende Weihnachtsfest ein ganz besonderer Augenblick ist der euch Kraft geben kann.

    In Gedanken bin ich bei dir und deiner Famlie! 😉

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