Berlin ist eine Reise wert, ganz ohne Zweifel. Auf meiner letzten Reise nach Berlin wusste ich sofort wieder woran man erkennt das man sich Berlin nähert: Jeder Berliner kann ein Auto schon anhand seiner Hupe erkennen. Gehupt wird dort wegen allem, ein LKW parkt auf einer Spur, KEIN FAHRER DORT, es wird gehupt. Nun bin ich nicht aus einer Großstadt wie Berlin und kenne mich mit den technischen Neuerungen daher nicht so aus aber mir ist bisher unbekannt das ein LKW durch hupen davon überzeugt werden kann von selbst weg zu fahren. Eine Gruppe Touristen (Leicht erkennbar an der falschen Bekleidung und den Fotoapparaten) überquert geschlossen einen Übergang an einer Ampel. Die 3 Letzten betreten die Straße bei Rot (wohlgemerkt NICHT mit Abstand sondern direkt IN der Gruppe)… huuuup. So hupt es sich den ganzen Tag bis in die Nacht hinein das man sich schon fragen möchte ob die Hupe in Berlin eigentlich beim draufdrücken an oder vielleicht überhaupt erst aus geht. Das in Berlin überall diese fiesen Ratten herum laufen ist ebenso ein Gerücht wie das Berliner unfreundlich sind! Als ich noch in Berlin wohnte sind mir regelmäßig freundlich lächelnde Ratten begegnet, wohl auf dem Weg zur Arbeit, hatten Sie doch meist etwas zu Essen dabei und am Bahnhof Zoo wurde man freundlich mit “ Haste mal n Euro“ oder manchmal auch mit “ Was kuckst Du“ oder „Verpiss disch“ begrüßt. Das kenne ich aus keiner anderen Stadt das man sich so Sorgen um meine Finanzen, mein TV-Sehverhalten oder auch mein Austrittsbedürfnis kümmert. Ausländerfeindlichkeit gibt es in Berlin schon mal gar nicht!! Als ich dort wohnte wurde ich fast sofort integriert und mir wurden auch bald erste Sätze in der Landessprache, “ Türkisch“ beigebracht. Da ich mich sehr dumm anstellte aber sonst ein hilfreicher Mensch bin wurde das als Schwäche meinerseits schnell akzeptiert. Kulinarisch ist Berlin nicht zu schlagen , selten habe ich so oft am Tag so viele Döner gegessen von denen mir gesagt wurde das jeder „is besser wie Nachbarn“ . Da kam ich mir schon fast albern vor als ich mal Hunger auf ein Kotelett mit Bratkartoffeln hatte. Das Paulaners zu wählen hätte ich mir im nachhinein mal lieber gespart, hätte ich für das gleiche Geld doch bestimmt 20 Döner bekommen wo is besser wie Nachbar. Nun noch eines: Wenn dir ein Berliner einbläut das Lange sind Schrippen und das Kurze sind Brötchen und schickt dich zu einkaufen…. zeige lieber mit dem Finger drauf. Auf meine Bestellung „Drei Brötchen, drei Schrippen bitte“ bekam ich ein freundliches „wat soll n dit sein , Schrippm?“ zurück … …Appropos zurück: Zurück zum Kurztrip … Nie fehlen darf für den geübten Masochisten ein erklimmen der Siegessäule (Sieg? Ich dachte wir hätten verloren?) am großen Stern. Für einen Eintrittspreis von umgerechnet 2 Kilo Bananen kann man im Sockel einige tolle Modellgebäude bestaunen von denen ich bis Heute nicht verstanden habe was diese mit Berlin zu tun haben. Wenn man genug gestaunt hat und sich selbst noch ein wenig quälen möchte dann sei einem der Aufstieg auf die Siegessäule im inneren wärmstens ans Herz gelegt. Die fast 300 Stufen die fein säuberlich in einem schätzungsweise 5 Meter im Durchmesser messenden „Treppenaufgang“ reihum angelegt worden sind (erstaunlicherweise jede etwas höher wie die vorherige) zeigen einem sehr schnell wie „sportlich“ man wirklich noch ist. Aber keine Sorge, runter geht es schneller…. wenn man fliegen kann. Die Aussicht Oben ist fantastisch, zeigt Sie doch auf beeindruckende weise wie weit man wieder runter muß… äh, ich meine , Zeigt Sie doch auf beeindruckende weise das es in Berlin mehr wie nur den Stadtkern gibt. Na ja , irgendwann hat man es auch wieder hinunter geschafft (trotzdem es das SELBE Treppenhaus ist , ist jetzt jede Stufe etwas niedriger wie die Vorherige !!) und kann sich dem Schmarotzerplatz , ich meinte den Platz vorm Brandenburger Tor widmen. Hier stehen, laufen und fahren allerlei Gestalten herum die ich eigentlich eher aus Horror- oder Kinderfilmen kenne und betteln nach Geld dafür das Sie es geschafft haben Ihre Arbeitskleidung (Kostümierung) anzulegen und sich fotografieren zu lassen. Unbeirrt davon und weil ich ein echter Sadist bin begab ich mich mit meinen da schon gefühlten 250 Kg auf direktem Wege zu einem Velotaxi um mich samt Freundin zum Alex kutschieren zu lassen. Geschafft, da der freundliche Fahrer uns ständig etwas über Berlin erzählte konnte ich ihn schnaufen hören und stellte mir vor wie ich mit der Peitsche… äh, ich schweife ab… Also, am Alexanderplatz angekommen wollten wir , natürlich, auf den Fernsehturm und reihten uns sogleich ein. Nach ca einer viertel Stunde kam eine freundliche Durchsage die lautete: Sehr geehrte … bla bla bla ….. nach Erhalt des Tickets noch eine Wartezeit von etwa EINEINHALB STUNDEN. Das entsprach, also ungefähr, einem dreiviertel meiner Aufenthaltszeit in Berlin. Nein , so lange wollte ich dann doch nicht warten also auf ins Alex, den Mc Donalds in den Ruin saufen. Also hinein, eine große Cola bestellt,gefüllt und geleert, wieder befüllt, geleert , wieder befüllt, zur hälfte geleert…. Mist , die arbeiten mit Tricks … Aber ich habe es versucht !!
— Ende Teil Eins —